Der Bund der Richterinnen und Richter der Arbeitsgerichtsbarkeit (BRA) – unser Dachverband der Arbeitsgerichtsbarkeit auf Bundesebene – hat vom 11.-13.09.2019 seine diesjährige Bundesvorstands- und Bundesvertreterversammlung in Düsseldorf durchgeführt.

Gast der Bundesvorstandssitzung war die neue Vorsitzende des Arbeitsrechtsausschusses des Deutschen Anwaltvereins (DAV), Frau Dr. Nathalie Oberthür. Es fand ein ebenso gewinnbringender wie angenehmer Austausch im Hinblick auf wichtige Themen der Arbeitsgerichtsbarkeit statt. Insbesondere die gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit von Anwaltschaft und Richterschaft in Zeiten der (nahenden) elektronischen Akte und die damit verbundenen neuen Herausforderungen sahen beide Seiten als wichtiges Thema. Die Durchführung eines gemeinsamen Workshops zum Austausch, wie man den elektronischen Rechtsverkehr mit beA und e²A für beide Seiten effizient und optimal ausgestaltet, wurde vereinbart und soll zeitnah stattfinden.

Die Bundesvertreterversammlung wurde durch ein Grußwort der Präsidentin des Landesarbeitsgerichts Düsseldorf, Brigitte Göttling, eröffnet. Die Präsidentin wies insbesondere auf die nicht einfache Nachwuchssituation in der Justiz hin: Gerade die unserem Verband am Herzen liegende Besoldungsfrage sei entscheidend, um sich bei der Einstellung von qualifizierten Nachwuchsjuristen auch gegen Großkanzleien und Unternehmen durchsetzen zu können.

Neben Verbandsinterna wurden vor allem auch die Umsetzung des Koalitionsvertrages im Befristungsrecht und die entsprechenden Gesetzesänderungen erörtert. Als Gast konnte diesmal die Referatsleiterin des Referats für Arbeitssicherheit im BMAS, Frau Gerhild Freis gewonnen werden, die ein überaus offenes Ohr für die Anregungen der Richterschaft bei der Umsetzung der Vorgaben aus dem Koalitionsvertrag hatte.

Zudem musste die Position des stellvertretenden Vorsitzenden des BRA neu besetzt werden, die aufgrund des plötzlichen Todes des bisherigen Amtsinhabers Jens Pletsch seit Anfang des Jahres vakant war. Gewählt wurde Dr. Dorothea Roebers vom RBA-NW. Als ihre Nachfolgerin im erweiterten Bundesvorstand wurde mit Dr. Claudia Hagedorn ebenfalls ein Mitglied des RBA-NW-Vorstandes gewählt. Damit ist Nordrhein-Westfalen im Bundesvorstand wieder sehr stark vertreten.