Die diesjährige Verleihung des Martin-Gauger-Preises fand am 08.12.2017 in Köln statt. Für den RBA-NW hat unser Vorstandsmitglied Dorothea Roebers an der Veranstaltung teilgenommen. Hier ist ihr Bericht:

Seit nunmehr 10 Jahren wird vom DRB alle zwei Jahre der Martin-Gauger-Preises verliehen. Dr. Martin Gauger ist der einzige namentlich bekannte Jurist, der es 1934 ablehnte, den Eid auf Adolf Hitler zu leisten. Er schied daraufhin aus dem Dienst bei der Staatsanwaltschaft aus. Als er aus Gewissensgründen auch den Kriegsdienst verweigerte und versuchte, Deutschland zu verlassen, wurde er gefangen genommen, in das Konzentrationslager Buchenwald überstellt und schließlich 1941 von den Nationalsozialisten ermordet.

Es handelt sich beim Martin-Gauger Preis um einen Schülerwettbewerb, bei dem die teilnehmenden Schüler sich mit Themen rund um die Menschenrechte auseinander setzen müssen. Das diesjährige Thema war: Gewalt, Terror, Recht. Die Beiträge waren in diesem Jahr sehr vielfältig (Präsentationen, Filme, Theaterstücke, Rap u.v.m) und z.T. sehr ergreifend. Die Preisverleihung im Plenarsaal des OLG Köln war schön und feierlich. Für die anwesenden Schüler/innen sicherlich ein besonderes Erlebnis.

Der dem DRB-NRW Vorsitzende Christian Friehoff hat eine sehr gelungene Eröffnungsrede gehalten, gefolgt von der Präsidentin des OLG Köln, Gräfin von Schwerin, einer Ansprache Gerhard Gaugers einem Neffen Martin Gaugers sowie einer Mitarbeiterin des Präventionsprogramms Wegweiser in Köln (deren Name durfte aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden und es durften auch keine Fotos von der Dame gemacht werden, da sie präventive Arbeit in der Salfisten-Szene leistet). Zudem gab es eine entzückende Schüler Combo, die den Festakt musikalisch mit Klavier, Kontrabass und Saxophon begleitet hat. Aus der Justiz waren viele geladene Gäste und die Präsidenten/innen vieler Kölner Gerichte erschienen (von uns der Präsident des LAG Köln).

Die Schüler warteten geduldig bei der etwa 1,5 stündigen Veranstaltung auf die Verlesung der Gewinner und die Platzierungen, die ganz am Ende stand. Es wurden 5 Arbeiten ausgezeichnet:

Platz 5: Heinrich Heine Gesamtschule Duisburg
Platz 4: Christophorusschule Königswinter
Platz 3: Internationale Friedensschule Köln
Platz 2: Städt. Gesamtschule Troisdorf Sieglar
Platz 1: Staatl. Glasfachschule Rheinbach Berufskolleg

Die Gewinner bekamen von Gräfin von Schwerin eine Urkunde sowie einen Geldbetrag (gestaffelt: 1. Platz = 500 EUR, 5. Platz = 100 EUR) für die Klassenkasse feierlich überreicht und die Freude war groß. Anschließend gab es bei Kaffee und Kuchen Gelegenheit, die ausgestellten Arbeiten zu besichtigen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Fazit: Eine rundum gelungene Veranstaltung, an der ich gern teilgenommen habe. Ich finde es klasse, dass der DRB sich auf diese Weise für Menschenrechte und gegen Gewalt und Terror engagiert und Schüler motiviert, sich mit dem Thema zu beschäftigen.